400 Fans erleben irre Wende im GE-Derby: „Besser geht es nicht“

Die DJK TuS Rotthausen rennt lange einem 0:1 gegen den SSV/FCA Rotthausen hinterher, gewinnt dann aber ganz spät. „Das ist extrem bitter“, sagt SSV/FCA-Trainer Hennig.

Das Rotthauser Derby in der Fußball-Kreisliga A elektrisierte erst in der Nachspielzeit. Die DJK TuS lief lange Zeit einem 0:1-Rückstand hinterher, gewann dann aber gegen den Nachbarn SSV/FCA nach zwei späten Treffern ihres Kapitäns Timo Schulz doch noch mit 2:1. Sie revanchierte sich damit für das 1:2 im Hinspiel und das 3:4 im Kreispokal.

„Zwei Gegentore in der Nachspielzeit zu kassieren, das ist in einem Derby extrem bitter“, meinte SSV/FCA-Trainer Dirk Hennig. „Ich glaube nicht, dass DJK TuS die drei Punkte verdient hat.“ Ob verdient oder nicht, das war Jürgen Meier, dem Trainer der DJK TuS, letztlich egal. Dank der irren Wende in der Crunchtime liegt sein Team als Tabellensiebter jetzt fünf Punkte vor dem Nachbarn und nicht einen hinter ihm.

„Was den Spielverlauf angeht: Besser geht es nicht“, strahlte der ehemalige Oberliga-Torjäger. „Ich muss meinen Jungs eine tolle Mannschaftsleistung attestieren. In der ersten Halbzeit waren wir nicht griffig genug, wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Nach der Pause haben wir permanent Druck ausgeübt und sind dafür belohnt worden.“

Das spielerische Niveau des Derbys war überschaubar. Beide Mannschaften agierten oft mit langen und hohen Bällen, weshalb so mancher der 400 Zuschauer mit einem steifen Nacken nach Hause gegangen sein dürfte. Einen dieser langen und hohen Bälle erlief Emilio Gordillo Freitag und netzte nach 17 Minuten zum 1:0 für SSV/FCA ein.

SSV/FCA Rotthausen war zunächst besser im Derby-Modus

Dieses 1:0 ging zur Pause durchaus in Ordnung, weil der SSV/FCA bis dahin besser im Derby-Modus war und emotionaler auftrat. Nach der Pause legten die Blau-Gelben ihr Augenmerk aber vornehmlich darauf, den Vorsprung verwalten zu wollen. Das ging in die Hose. Es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit, als Timo Schulz mit dem Kopf nach einer Ecke von Dominik Flott den Ausgleich zum 1:1 erzielte. Nach demselben Strickmuster fiel vier Minuten danach der kaum noch erwartete 2:1-Siegtreffer für die DJK TuS.

Jürgen Meier: „Wir haben nie aufgegeben“

„Meine Truppe hat nie aufgegeben“, hob Jürgen Meier stolz hervor. Sein Trainerkollege Dirk Hennig tröstete sich mit den beiden Derbysiegen im zweiten Halbjahr 2024. „Zwei von drei Derbys gewonnen und eines verloren: Bei aller Enttäuschung, die aktuell bei uns vorherrscht, kann man damit leben.“ Tim Rahn wird das verlorene Derby doppelt in schlechter Erinnerung behalten. Er erlitt einen Fingerbruch, musste nach nicht einmal einer halben Stunde ausgewechselt werden und in ein Krankenhaus gebracht werden.

Tore: 1:0 Elias Gordillo Freitag (17.), 1:1, 1:2 Timo Schulz (90. +2, 90. + 6).