„Enttäuscht und stinksauer“: Trainer Meier muss bei der DJK TuS Rotthausen gehen

Auch für Meier-Assistent Sven Talhorst ist Schluss. Die DJK TuS erklärt den Schritt mit dem Setzen neuer sportlicher Impulse. Wie es in der Trainer-Frage jetzt weitergeht.

Nach dem 1:1 zum Jahresausklang beim formstarken BV Rentfort hat die DJK TuS Rotthausen als Tabellendritter gute Aussichten im Aufstiegskampf der Gelsenkirchener Fußball-Kreisliga A. Dennoch war die Partie am Sonntag die letzte für Trainer Jürgen Meier und für Co-Trainer Sven Talhorst in Diensten der Südstädter. Die Abteilungsleitung hat die beiden Coaches bereits Anfang November darüber informiert, dass sie im neuen Jahr nicht mehr mit ihnen planen würde.

„Wir haben das Gefühl, dass die Mannschaft nicht mehr erreicht wird und nicht mehr mitzieht. Deshalb haben wir uns entschieden, einen neuen sportlichen Impuls setzen zu wollen“, sagt Malte Weiß, der neue Fußball-Abteilungsleiter bei der DJK TuS. Bis zum Sommer war er selbst noch als Spieler der ersten Mannschaft unter Jürgen Meier und Sven Talhorst am Ball.

Trainer-Aus bei DJK TuS: Jürgen Meier zeigt sich überrascht

Jürgen Meier fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, dass seine Arbeit nach dreieinhalb Jahren bei der DJK TuS nicht mehr erwünscht ist. „Ich bin jetzt seit 22 Jahren Trainer, einschließlich der zwei Jahre als Spielertrainer, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt der 58-Jährige. „Ich bin menschlich enttäuscht und stinkesauer.“

Die Entscheidung wurde ihm zwei Tage nach dem 1:0-Heimsieg gegen den SV Horst 08 II und sechs Tage nach der 1:2-Kreispokal-Niederlage im Derby gegen den SSV/FCA Rotthausen mitgeteilt. „Sven Talhorst und ich sind an dem Tag eigentlich davon ausgegangen, dass man mit uns die Vorbereitung auf die Rückrunde besprechen will“, teilt er mit. „Und dann das. Eine Begründung für die Trennung hat man uns in dem Gespräch leider nicht gegeben. Sportlich begründet kann der Schritt ja nicht sein. Keine zehn Minuten später wurde bereits die Mannschaft von der Abteilungsleitung in Kenntnis gesetzt, was ich auch nicht so toll fand.“

Rotthausens Malte Weiß: „Wer wäre nicht überrascht gewesen?“

Dass Jürgen Meier überrascht war, als man ihm das bevorstehende Aus verkündete, kann Malte Weiß nachvollziehen. „Wer wäre das in dieser Situation nicht gewesen?“, stellt er fragend in den Raum. „Grundsätzlich ist die Arbeit von Jürgen Meier und von Sven Talhorst positiv zu bewerten. Ich möchte aber nicht über Interna sprechen. Nur so viel: Wir sind im ständigen Austausch mit der Mannschaft.“

Trainerfrage ungeklärt – Gespräche über Nachfolge laufen

Einen Nachfolger habe man, so Malte Weiß, noch nicht. „Wir sind in Gesprächen und werden bald einen neuen Trainer nennen können“, fügt er hinzu. „Zum neuen Jahr werden wir sicherlich jemanden haben. Die Aufgabe ist attraktiv, denn die aktuelle sportliche Situation signalisiert, welches Potenzial in der Mannschaft steckt.“

Die Rückkehr in die Bezirksliga, dort spielte DJK TuS zuletzt in der Saison 2015/16, ist auch für den künftigen Coach kein Muss. Ein konkretes Ziel gibt die Abteilungsleitung nicht aus. „Wir wollen als Verein weiterkommen und aus jedem Spiel das Maximale herausholen. Den Aufstieg in die Bezirksliga haben sich aber andere Vereine auf die Fahne geschrieben.“

Jürgen Meier steckt voller Tatendrang: „Ich blühe erst richtig auf“

Und Jürgen Meier? Wie geht es mit ihm weiter? Die Vereinbarung zwischen der DJK TuS und ihm läuft noch bis Ende Juni 2026. „Ich hatte im Sommer tolle Angebote anderer Vereine gehabt, bin aber in Rotthausen geblieben und habe die Herausforderung mit einer total verjüngten Mannschaft angenommen“, betont er. An ein Ende seiner Trainer-Karriere denkt er nicht. „Ich werde weitermachen“, kündigt er an. „Ich blühe ja jetzt erst richtig auf.“