SV Herbede – DJK TuS Rotthausen 1 : 2 ( 0 : 0 )

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Mit toller Moral drei Punkte aus Witten mitgebracht!

Die Voraussetzungen waren nicht die besten, mit denen wir am Sonntag zum Tabellenvierten, dem Absteiger aus der Landesliga, fuhren. Mit Adam Targonski, Christian Czedzak und Patrick Willam fehlte das „magische Sturmdreieck“ verletzungsbedingt. Genauso schwer wog aber auch der Ausfall der Abwehrspieler Ilker Karakök (verletzt), Gerrit Praß und Leon Hildebrandt (Urlaub), sowie des noch erkrankten Enes Okyay. Nimmt man dann den seit dem letzten Spiel der Vorsaison verletzt fehlenden Abwehrrecken Kai Dembski hinzu, fuhren wir ohne acht zu dieser Auswärtspartie.

Auswärtsspiele waren in der bisherigen Saison ja auch nicht unbedingt so unser Ding.

Jetzt waren die übrig gebliebenen gefordert, diesen schweren Bock umzustoßen.

Aufgrund eines verspäteten Beginns des Vorspieles startete unsere Begegnung mit halbstündigem Verzug.

Die Gastgeber fanden zunächst besser ins Spiel. Sehr routiniert und passsicher ließen sie das Leder durch die eigenen Reihen laufen. Immer auf der Suche nach einer Anspielmöglichkeit auf den Außenbahnen, denn von dort kamen ihre stärksten Aktionen. Jede Flanke auf ihre großen Stürmer im Zentrum brachte Gefahr vor unser Tor. Unsere Abwehr sah zunächst nicht immer gut aus bei den Angriffen der Herbeder und mehr als einmal musste Keeper Andre Zimmer in höchster Not eingreifen. Bisweilen hatten wir aber auch Glück, dass die Hausherren selbst aus kurzer Entfernung unser Gehäuse verfehlten. Der hohe Druck, den die Wittener ausübte, führte jedoch dazu, dass sie für schnelle Konter durchaus anfällig waren. So blieben auch wir nicht chancenlos. In der 28. Minute verfehlte Marvin Horn eine flach hereingeschlagene Flanke von der rechten Seite am langen Pfosten nur um wenige Zentimeter und in der 34. Minute hatten die Rotthauser Anhänger den Torschrei alle schon auf den Lippen. Pierre Thomasczik hatte sich auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt und zog aus halbrechter Position aus 14 Metern flach auf die lange Ecke ab. Eigentlich ein unhaltbares Ding. Wie der Wittener Torwart, Daniel Schmitz, da noch mit den Fingerspitzen dran kam und das Leder um den langen Pfosten lenkte, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

So ging es mit dem torlosen Unentschieden in die Kabinen. In den Pausengesprächen zeigten sich die Rotthauser Anhänger durchaus zufrieden mit dem bisherigen Spielverlauf, während die Fans der Heimmannschaft den vielen vergebenen Torgelegenheiten nachtrauerten.

Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen. Nun zeigte unser Team jedoch viel mehr Mut. Wir übernahmen die Initiative und drängten nun unsererseits die Hausherren in die eigene Hälfte. Das Tempo unseres Spiels nahm zu und stellte die Hausherren vor entsprechende Probleme.

Dann der Schock in der 63. Minute. Die Hausherren setzten sich auf ihrer rechten Angriffsseite durch, ein Flachpass nach innen auf den kurzen Pfosten und Stürmer Marvin Pänkert ist mit der Fußspitze zur Stelle. 1 – 0 für Herbede! Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als wir dem Treffer deutlich näher waren. Sollte es so weiter gehen mit dem Auswärtsfluch? Brechen wir jetzt wieder ein?

Herbede machte nun aber keine Anstalten, uns zu überrennen. Der Trainer wechselte zwei neue Defensivkräfte ein. Man wollte das Ergebnis nach Hause bringen. Auch Dave Hendann und Basti Wernscheid wechselten. Für Dominik Maczinski kam Dennis Mönche auf die rechte Abwehrseite. Ansonsten spielten wir weiter flott nach vorne. In der 80. Minute war es dann soweit. Pierre Thomasczik konnte auf dem rechten Flügel nur regelwidrig vom Ball getrennt werden. Den fälligen Freistoß brachte Nick Horn mit links knallhart und mit Schnitt aufs Tor in die Mitte. Am 5-Meter-Raum schraubte sich Basti Lübeck am höchsten und hielt den Kopf hin. Unhaltbar knallte das Leder in die Maschen! 1 – 1! Das Konzept der Hausherren, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, war nicht aufgegangen. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der routinierten Erfahrung einer technisch beschlagenen Herbeder Mannschaft setzten wir jugendliches Engagement und einen kollektiven Kampfgeist entgegen. Es wurde um jeden Meter verbissen gekämpft. Julien Jeroschewski und Tobias Bahlmann trieben ihr Team nun im Mittelfeld unermüdlich nach vorne. Pierre Lehnebach und Pierre Thomasczik waren bei ihren Sturmläufen kaum noch zu stoppen und Marvin Horn tauchte eigentlich überall auf schmiss sich in jeden Zweikampf. Die Anhänger der Heimmannschaft wurden immer ruhiger, ihre Zuversicht schwand von Minute zu Minute, während die Rotthauser Zuschauer merkten, dass ihr Team mit der Punkteteilung noch nicht einverstanden war. Sie feuerten ihr Team an. Dann folgte die 85. Minute. Pierre Thomasczik wurde mit einem flachen Zuspiel in den Strafraum geschickt. Obwohl sein Gegenspieler auf dem Weg zum Ball den kürzeren Weg hatte, zündete Pierre plötzlich den Turbo, kam vor dem Gegner an den Ball und legte ihn sich nach innen. Der Abwehrspieler wusste sich nur noch mit einem Foulspiel zu behelfen und holte Pierre von den Beinen. Der sehr gute Unparteiische zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Marcel Bartodziej legte sich das Leder zurecht. Anlauf und dann schob er den Ball mit der Innenseite in das rechte obere Eck, während der Wittener Schlussmann sich für die andere Ecke entschieden hatte. 1 – 2! Das Spiel war gedreht! Jetzt hieß es, die letzten Minuten schadlos zu überstehen, um sich für die tolle Leistung auch zu belohnen. Wir wechselten noch einmal aus. Reik Pollberger kam für den Torschützen Marcel Bartodziej in die Partie. Reik sollte nun vorne für Unruhe sorgen. Dafür wurde Marvin Horn mit seiner Physis nun weiter hinten gebraucht. Die Hausherren versuchten es nun mit langen und hohen Bällen zu erzwingen. Aber unsere Abwehr stand. Besonders Basti Lübeck und Manuel Just waren nun die Herren der hohen Bälle. Zwei kritische Szenen und vier Nachspielminuten hieß es noch zu überstehen und dann war der Sieg perfekt!

Basti Lübeck-2

Erzielte das Ausgleichstor zum 1 – 1, Basti Lübeck

Rotthausen gewinnt 1 – 2 in Herbede. Aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt und der tollen kämpferischen Gesamtleistung absolut verdient. Passend der Kommentar eines Wittener Anhängers nach der Partie: „ Wir hatten elf Spieler auf dem Platz. Ihr eine Mannschaft!“

Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

Aufgrund des Schalker Bundesligaspiels am Sonntag erwarten wir bereits am kommenden Samstag um 15.00 Uhr den Tabellenführer FC Neuruhrort auf der heimischen Reihe.

Aufstellung:  Andre Zimmer, Basti Lübeck, Manuel Just, Dominik Marzinski (Dennis Mönche), Nick Horn, Pierre Maurice Lehnebach, Tobias Bahlmann, Julien Jeroschewski, Marcel Bartodziej (Reik Pollberger), Pierre Thomasczik, Marvin Horn

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